Ein Kabinett der Grausamkeiten, grandios farbenreich in emotionalste Musik gesetzt, erlebten am Johannistag die Besucher aus dem Herzoglichen Georgianum in Stefano Podas Inszenierung von Giacomo Puccinis Oper „Tosca“ im Gärtnerplatztheater. Über 155 Minuten, in denen sich Polizeichef Baron Scarpia, Maler Mario Cavaradossi und Operndiva Floria Tosca als Hauptfiguren immer tiefer in einen düsteren Totentanz um Liebe, Eifersucht, Gier, Erpressung und Folter bis hin zu (Selbst-)Mord verstrickten, fesselte der bildgewaltige Politthriller sein begeistertes Publikum. Unsterbliche Hits wie die Arien „Vissi d’arte“ für Sopran und „E lucevan le stelle“ für Tenor garnierten den 1900 in Rom uraufgeführten Dreiakter in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln und verdienten allein den tosenden Schlussapplaus.